Kefir ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein spritziges, probiotisches Milchferment mit langer Tradition. Ursprünglich aus dem Kaukasus, Zentralasien und Osteuropa stammend, gilt es dort seit Jahrhunderten als Grundnahrungsmittel. Heute wird Kefir weltweit geschätzt – ob pur, als Zutat in Rezepten oder als erfrischende Basis für Smoothies.

Was Kefir so besonders macht? Es wird mit Kefirknollen hergestellt – einer einzigartigen Symbiose aus Hefen und Milchsäurebakterien. Die Fermentation verleiht ihm seinen unverwechselbaren Geschmack und kann die Bekömmlichkeit verbessern.


Warum Kefir? Die Vorteile im Überblick

1. Unterstützung der Darmflora

Kefir ist reich an probiotischen Bakterien und Hefen, die das Mikrobiom im Darm positiv beeinflussen können. Eine gesunde Darmflora wird oft mit besserer Verdauung und allgemeinem Wohlbefinden in Verbindung gebracht.

2. Bessere Verträglichkeit für Menschen mit Laktoseintoleranz

Während der Fermentation wird ein Großteil der Laktose abgebaut. Viele Menschen, die Milch nicht gut vertragen, können Kefir problemlos genießen.

3. Natürliches Gleichgewicht für Haut und Körper

Ein gesunder Darm kann sich auch positiv auf die Haut auswirken. Einige Menschen berichten, dass regelmäßiger Kefirkonsum ihr Hautbild verbessert.

4. Vielseitigkeit in der Küche

Ob pur getrunken, mit Früchten gemixt oder in Rezepten verarbeitet – Kefir ist ein echtes Allround-Talent. In Osteuropa ist er ein Klassiker, in der türkischen Küche die Basis für kalte Suppen, und in Nordamerika ein beliebter Smoothie-Zusatz.


Kefir selbst herstellen: So einfach geht’s

Hausgemachter Kefir schmeckt nicht nur besser, sondern enthält auch mehr aktive Kulturen als gekaufter Kefir.

Zutaten:

  • Kefirknollen (erhältlich in Reformhäusern oder online)
  • Vollmilch (pflanzliche Alternativen wie Kokosmilch sind möglich, fermentieren aber unterschiedlich)

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Vorbereitung

  • Ein sauberes Glas verwenden.
  • Pro 500 ml Milch etwa eine daumengroße Menge Kefirknollen hinzufügen.

2. Fermentation

  • Das Glas mit Milch auffüllen.
  • Locker mit einem Deckel verschließen (nicht fest zuschrauben, damit Gase entweichen können).
  • Raumtemperatur (ca. 21°C): Die Fermentation dauert ca. 24 Stunden.
  • Wärmere Temperaturen: Der Prozess geht schneller, der Geschmack wird intensiver.
  • Kältere Temperaturen: Die Fermentation dauert länger, der Geschmack wird milder.
  • Im Kühlschrank fermentieren: Möglich, aber der Kefir bleibt milder und entwickelt weniger Kohlensäure.

3. Abseihen

  • Nach der Fermentation die Kefirknollen mit einem Plastik- oder Holzsieb aus der Kefirmilch filtern.
  • Metall sollte vermieden werden, da es die Knollen schädigen kann.

4. Pflege der Kefirknollen

  • Die Knollen wachsen mit der Zeit. Sobald sie sich verdoppelt haben, können sie geteilt werden.
  • Ein Teil kann mit etwas Milch eingefroren werden. Nach dem Auftauen sollte die erste Fermentation verworfen werden, da sie ungenießbar sein kann.

Tipp: Der fertige Kefir kann pur getrunken, mit Früchten gemixt oder sogar zum Kochen und Backen verwendet werden!


Supermarkt-Kefir vs. selbstgemachter Kefir

1. Lebende Kulturen

Hausgemachter Kefir enthält eine breite Vielfalt aktiver Mikroorganismen. Supermarkt-Kefir ist oft pasteurisiert, wodurch viele dieser Kulturen abgetötet werden.

2. Geschmack

Selbstgemachter Kefir variiert je nach Fermentationszeit und Temperatur – von mild bis intensiv. Gekaufter Kefir ist meist gleichmäßig mild.

3. Vielfalt der Mikroorganismen

Industrieller Kefir enthält meist nur wenige Bakterienstämme, während traditionell hergestellter Kefir eine breitere, lebendige Kultur besitzt.

4. Flexibilität

Mit eigenen Kefirknollen kannst du Milch, Fermentationszeit und Geschmack individuell anpassen. Supermarktkefir bietet diese Möglichkeit nicht.


Fazit: Kefir – natürlich, lebendig und vielseitig

Kefir ist mehr als nur ein Getränk – es ist ein echtes Kulturgut. Ob als erfrischender Drink, als Basis für Rezepte oder als natürliche Unterstützung für die Darmflora: Kefir ist eine spannende Bereicherung für jede Ernährung.

Wer ihn einmal selbst gemacht hat, wird schnell merken, wie einfach und vielseitig das Fermentieren sein kann. Also, worauf wartest du? Probiere es aus und erzähle uns, wie dein erster selbstgemachter Kefir geworden ist! 😊